Die Aborigines
Die Ureinwohner Australiens sind die wahrscheinlich älteste und unveränderteste Rasse der Menschheit. Wie alles Leben in Australien konnten sie sich in völliger Separation in Ruhe entwickeln. So sieht man oft Aborigines, die dunkelhäutigen Ureinwohner mit blonden oder hellen Haaren. Bei einer Tour durch den Outback traf ich an einer Tankstelle im Never Never Land einen kleinen Jungen, der nahezu pechschwarze Haut hatte und einen blonden wuscheligen Lockenkopf!
Die vielen Vorurteile und die starke Diskriminierung des Aborigines stammt aus der Zeit der ersten weißen Siedler, die mit ihren Entdeckungstrecks oftmals kläglich in einer Gegend scheiterten, die nicht für Menschen gemacht zu sein schien. Lange Stecken durch harsches Land, kein Wasser weit und breit so schien es, aber doch lebten in dieses Gebieten Aborigines jahrtausende lang.
Ihr Wissen in einem scheinbar leeren Raum, alles zu finden, was man braucht wurde Generation an Generation weitergegeben. Dieses wurde an rituellen Plätzen getan und zwar nur von Vater zu Sohn und Mutter zu Tochter. Diese Tradition hat auch heute noch teilweise Bestand, so daß Männer nicht wissen, was ihre Frauen den Töchtern beibringen.
Für die ersten Siedler mögen sie primitiv erschienen sein. Sie kannten kein Metall, keine komplizierten Werkzeuge, nur einfache Geräte aus Holz und Stein. Jedoch brauchten sie auch nichts anderes, alles was sie zum überleben benötigten, fanden sie in der Natur. Viele Wurzeln enthielten Wasser, andere nahm man um Fieber zu heilen oder Schmerzen zu lindern. Da etliche Pflanzen im rohen Zustand giftig waren, man sie teilweise erst nach dem 5. Abkochen essen konnte -welche durch Trial and Error (Versuch und Fehler) herausgefunden wurde- ist es doch um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, daß sie keine Sprache in unserem Sinne zum überliefern kannten.
Auch wenn der Name „Aborigines“ weitverbreitet ist, so ist er politisch nicht korrekt. Aborigine kommt aus dem Lateinischen – ab origine – und meint die Menschen, die von Anfang an da waren. Es ist also ein bloßer Überbegriff von den ersten Siedlern, die diese so nannten, weil sie vor ihnen den Kontinent besiedelten. Politisch korrekter ist die Bezeichnung der „indigenous people“ oder man nennt sie wie sie sich selber nennen.
Nicht alle Aborigines sind gleich, wie nicht alle Europäer gleich sind. Es gibt viele verschiedene verwurzelte Kulturen, man ähnelt sich nur im Aussehen. Die Aborigines selber nennen sich nach den Gemeinschaften, in denen sie zusammen wohnen, so gibt es viele verschiedene Namen, die sich in ihren Bräuchen und auch Sprachen unterscheiden.
Durch die äußerlich gegeben Umstände waren die Ureinwohner nicht sesshaft, sondern zogen nomadisch durch das Land. Die Besitzansprüche die sie jetzt geltend machen/ gemacht haben, hat rein religiöse Gründe. So wurde der Ayers Rock wieder in Uluru umgetauft und wird von den Aborigines verwaltet.
Diese Schritte führen die Aborigines wieder zurück in eine normalere Welt. Nachdem sie als Tiere ohne Rechte abgetan wurden, regelrecht abgeschlachtet wurden und im Alkohol versanken, besinnen sich viele ihren Traditionen. So gibt es etliche bekannte Schriftsteller, Maler und auch weltbekannte Spitzensportler.
Sie schufen eine eigene Flagge
Der untere rote Teil stellt die rote Erde Australiens dar, der obere schwarze Teil ist das Sinnbild der Dream Time (Traumzeit), der Schaffungsgeschichte und der gelbe Kreis ist die Sonne, der Quell allen Lebens.
Das wohl bekannteste Instrument der Aborigines ist der Didgeridoo kurz Didge genannt. Ein Didge wird aus einem Ast hergestellt, der von Termiten ausgehöhlt wurde. Im Northern Territory gibt es Millionen Termitenhügel, daher könnte hier die ersten Didges gebaut worden sein. Aber wie auch bei vielen Teilen der Geschichte der Aborigines gibt es viele Geschichten, besonders aus der Dream Time, wie etwas entstanden ist, sodaß eine genaue Auskunft oftmals nicht möglich ist.
Die Didges werden von ihrem Spieler mit seiner Geschichte bemalt oder mit einer Geschichte aus der Dream Time. Die Didges, die man in jedem Laden kaufen kann, sind oft nur bunt verziert, in Farben, die die Aborigines gar nicht kannten 😉
Gespielt wird es, indem man mit dem Mund den oberen Teil des Didges umschließt und gleichmäßig ausatmet (etwa wie einer Trompete). Dabei presst man die Lippen zusammen, so daß sie vibrieren. Durch Änderung der Ausblasgeschwindigkeit und durch Laute, die man aus der Tiefe der Brust holt erhält man den typischen Sound. Mit einem erfahrenen Lehrer, wie ich ihn hatte, kann man einfach Melodien in 15 Minuten lernen.
Das schwierige an der Sache ist, das Circular Breathing. Das Ein- und Ausatmen zur selben Zeit. Hört sich schwer an – ist es auch. man atmet durch die Nase ein, während man ununterbrochen durch den Mund ausatmet.
Ich werde hier beizeiten noch Dream Time Geschichten schreiben und auch Hörproben von Didgemusic anbieten.